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die Bosener Gruppe

Text des Monats

Monat 07/2025:
En houche Preis von Robert Schultz

Das Rauschen der eigenen Existenz

Robert Schultz
Robert Schultz

Der kurze Prosatext En houche Preis des in Landau/Pfalz geborenen Autors Robert Schultz ist Mundarttext des Monats im Juli 2025, darauf hat sich das Kolloquium der Bosener Gruppe verständigt.

Der Text wurde ausgesucht, so Karin Klee, Autorin und Sprecherin der Gruppe, weil in diesem knappen und sehr dichten Text gleich mehrere philosophische Fragen gestellt und ganz persönlich behandelt werden.

Zur Bosener Gruppe gehören:

Über den ausgewählten Text schreibt die saarländische Autorin Hildegard Driesch:

Der Text des Monats, ein Prosatext, wurde von dem pfälzischen Mundartautor Robert Schultz verfasst. Robert Schultz wurde in Landau/Pfalz geboren und lebte in Herxheim bei Landau. Er schrieb hochdeutsche Texte und seit 1994 auch Texte in seiner pfälzischen Heimat-Mundart. Mehrere Buchveröffentlichungen und zahlreiche Mundartbeiträge im Radiosender SWR 4 machten den Autor über die Grenzen hinaus bekannt.

Er erhielt u. a. mehrere Preise beim Mundartdichterwettstreit Bockenheim, ebenso beim Wettstreit Dannstadter Höhe. Im Jahr 2003 war er Teilnehmer beim Bosener Mundartsymposium. Robert Schultz ist im Jahr 2006 verstorben.

Im Text des Monats erfahren wir die persönliche Vorstellung des Autors über das Sein oder Nichtsein, über die eigene Existenz. Robert Schultz gewährt uns im Text „En houche Preis“ einen tiefen Einblick in seine tiefsten inneren Gedanken. Er fühlt sich glücklich über das Geschenk des eigenen Lebens, seines Daseins. Aber er lässt uns auch den Schmerz über die Begrenztheit seiner Lebenszeit mitspüren. Wie hoch ist der Preis, den wir für unsere Existenz zahlen müssen? Die Antwort wird bei jedem anders lauten.

En houche Preis

Manschmol, wanns ganz ruhich esch, sou ruhich, dass mers in de Ohre rauscht, un ich benn allää, allää mit meer, häbb ich des Glick, dass ich schpeere derf, dass ich benn. Jetzt un doo un sunscht nirchends. Awwer ich muss ach schpeere, dass ich emol nimmie benn, nimmie jetzt un doo un vielleicht ma wääß wu. Un ich wills nit wohrhawwe, weils mich ball verreißt, wann ich blouß draadenk. Un manschmol frooch ich mich, ob der Preis fer des Glick nit se hoch esch.

Robert Schultz