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die Bosener Gruppe
Text des Monats
Monat 08/2011:
Summerdónner von Manfred Moßmann
Mehr als nur Gewitter im Anmarsch
Gedicht von Manfred Moßmann ist Mundarttext des Monats im August
Mit der Auszeichnung „Mundarttext des Monats“ wird im August 2011 das Gedicht Summerdónner des unter anderem auch in moselfränkisch dichtenden Autors Manfred Moßmann Manfred Moßmann ausgezeichnet. Darauf hat sich das Kolloquium der Bosener Gruppe verständigt. Dieser Text wurde ausgewählt, weil hier Sprache und Bilder so ineinander verschmelzen, dass Unaussprechliches mit-erlebbar wird.
Die Bosener Gruppe ist ein Zusammenschluss von Sprach-Künstlern/innen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die hohe literarische Wertigkeit und Ausdruckskraft der regionalen Dialektsprache ins allgemeine Bewusstsein zu rufen. Zur Bosener Gruppe gehören Marcel Adam, Gisela Bell, Gérard Carau, Hildegard Driesch, Peter Eckert, René Egles, Georg Fox, Bruno Hain, Günther Hussong, Ursula Kerber, Jean-Louis Kieffer, Karin Klee, Heinrich Kraus, Johannes Kühn, Harald Ley, Thomas Liebscher, Liederschmitt, Hans Walter Lorang, Manfred Moßmann, Relinde Niederländer, Jo Nousse, Wolfgang Ohler, Manfred Pohlmann, Lucien Schmitthäusler, Helga Schneider, Norbert Schneider, Robert Schultz (am 27.11.2006 verstorben), Günter Speyer und Ute Zimmermann.
Über den ausgezeichneten Text schreibt die Waderner Schriftstellerin Karin Klee:
„Was will uns der Dichter damit sagen?“, lautet eine oft gestellte Frage, wenn es um einen Text geht, der sein Geheimnis nicht so schnell preisgibt. Ich finde, die Frage muss lauten: „Was will uns der Text sagen?“. Im Fall von Manfred Moßmanns Gedicht „Summerdónner“ war mir schon nach dem ersten Lesen klar, dass es sich hier um weit mehr als die gekonnte sprachliche Darstellung eines Naturereignisses handelt. Da schleichen sich verschiedene Empfindungen an, von der Vorfreude über einen herbeigesehnten nahenden Umbruch bis hin zur Unsicherheit angesichts der sprichwörtlichen Ruhe vor dem Sturm. Wäre es nur das Wetter, wir könnten als unberührte Zuschauer der Veranstaltung beiwohnen und anschließend zur Tagesordnung übergehen. Aber gerade das bleibt verwehrt; am Ende brummt und brennt da doch etwas in der Kehle. So ist es das Geheimnis eines guten Gedichtes, dass es uns für mehr als nur einen Moment beschäftigt.
Summerdónner
Eech steh’n énner’m Ääpelbaam ó’ eech kööken dómm De Wolken um Himmel die geh’n all stéften Et grómmelt äm Booch: En ääläätzig Huärnääßel kluntscht óm Dròòt vum Goärdenzöön ón e’ Stéckchi’ vun demm kaatze’gròòen Himmel brómmt o’ brennt ä’ meiner Stróss
Manfred Moßmann
(Huärnääßel = Wespe, kluntscht = schaukelt, Stróss = Kehle)