Text des Monats

Peter Eckert
Peter Eckert

Monat 10/2010:
Heimad von Peter Eckert

Zum Gligg ewe nidd!

Gedicht von Peter Eckert ist Mundarttext des Monats im Oktober

Mit der Auszeichnung „Mundarttext des Mo­nats“ wird im Oktober 2010 das Gedicht Heimad des saarländischen Autors Peter Eckert ausgezeichnet. Darauf hat sich das Kolloquium der Bosener Gruppe auf seiner Herbsttagung in der Theleyer Johann-Adams-Mühle verständigt. Dieser Text wurde ausgewählt, weil er sich kurz und prägnant mit dem gerade in der Mundartliteratur viel bemühten Begriff der Heimat befasst, dabei jedoch eine wohltuend andere Sicht auf das Thema ermöglicht. Die Bosener Gruppe ist ein Zusammenschluss von Sprach-Künst­lern, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die hohe literarische Wertigkeit und Ausdruckskraft der regionalen Dialektsprache ins all­ge­mei­ne Be­wusst­sein zu rufen. Zur Bosener Gruppe gehören Marcel Adam, Gisela Bell, Gérard Carau, Hildegard Driesch, Peter Eckert, René Egles, Georg Fox, Bruno Hain, Günther Hussong, Ursula Kerber, Jean-Louis Kieffer, Karin Klee, Heinrich Kraus, Johannes Kühn, Harald Ley, Thomas Liebscher, Liederschmitt, Hans Walter Lorang, Manfred Moßmann, Relinde Niederländer, Jo Nousse, Wolfgang Ohler, Manfred Pohlmann, Lucien Schmitthäusler, Helga Schneider, Norbert Schnei­der, Robert Schultz (am 27.11.2006 verstorben), Günter Speyer und Ute Zim­mer­mann.

Über den ausgezeichneten Text schreibt die Waderner Schriftstellerin Karin Klee:

Wer sich mit der Mundart beschäftigt, kommt an diesem Thema nicht vorbei, ist doch diese Sprache, das Platt selbst, ein gutes Stück davon: Heimat. Peter Eckert, der auch als Sprecher der Bosener Gruppe im­mer die richtigen Worte findet, hat diesen Text fernab seiner rhein­frän­ki­schen Herkunftsorte (Niederbexbach und Saar­brücken) in Bo­sen geschrieben. Aus dieser Distanz heraus wirft er einen ironisch selbst­kri­ti­schen Blick darauf, was Heimat bestenfalls bedeuten kann, nämlich dass einer, der im Wohlgefühl des Wieder­erkennens und Sich-geborgen-fühlens aufgeht, es trotzdem schafft, dabei an die eigenen Fehlerquellen zu denken.

Heimad

Heimad is
villeischd dòò,
wo die Leid
e bisje so
ähnlisch sinn
wie isch.
Awwer
zum Gligg
nidd
genauso.

Peter Eckert