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die Bosener Gruppe
Text des Monats
Monat 02/2010:
Duu mischd von Dr. Edith Braun
Glòòre Sprachspielerei im Februar
Auszeichnung für Dr. Edith Braun aus Saarbrücken durch die Bosener Gruppe
Nohfelden-Bosen – Als Mundarttext des Monats Februar 2010 wird das Gedicht Duu mischd der saarländischen Mundartautorin Dr. Edith Braun prämiert. Darauf hat sich auf ihrer Tagung das Kolloquium der Bosener Gruppe verständigt. Wie die saarländische Schriftstellerin Karin Klee mitteilte, habe man dieses Gedicht von Edith Braun ausgewählt, weil hierin ein eigentlich alltäglichen Inhalt mit Humor "glòòr" karikiert wird und diese Form von Sprachspiel und Witz die Schönheit der Regionalsprache ganz besonders hervorhebt.
In ihrem Bosener Manifest hat sich die Arbeitsgemeinschaft für rhein- und moselfränkische Mundart zum Ziel gesetzt, die Mundarten der Region in ihrer herausragenden Wertigkeit und Schönheit zu würdigen. Als eine der selbstverständlichen Konsequenzen hieraus soll die Dialektsprache als Möglichkeit einer anspruchsvollen literarischen Gestaltungsform präsentiert werden. Preiswürdige Texte werden jeweils auf Vorschlag der Mitglieder der Bosener Gruppe ausgewählt und juriert. Zur Bosener Gruppe gehören u.a. die Mundartautoren Johannes Kühn, Heinrich Kraus, Georg Fox, Relinde Niederländer, Peter Eckert, Karin Klee, Ute Zimmermann, Gérard Carau, René Egles, Marcel Adam, Gisela Bell, Manfred Pohlmann und Jean-Louis Kieffer.
Georg Fox, Mitglied der Bosener Gruppe, zu dem prämierten Text:
Dieser Text stellt natürlich eine Form der Sprach-Karikatur mit einem
starken Hang zum sogenannten "höheren Blödsinn" dar. Er amüsiert mich
wegen seiner Wortspielerei. In einer feinen Ironie nimmt er die
Aufforderung zum Kartenmischen beim Skatspiel auf die Schippe und zeigt
in einer übertriebenen Sprachspielerei die humoristische Variante der
Mundart. Entnommen wurde der Text dem Mundartbuch "Saarbrücker
Lektionen", in welchem Dr. Edith Braun die Eigenheiten unserer Mundart
durchaus plausibel und leicht verständlich erklärt. Edith Braun hat über
die Homonyme in der Mundart promoviert und zeigt in diesem Text die
sprachlichen Möglichkeiten eines gleichlautenden, jedoch mehrdeutigen
Wortes auf.
Der Text beweist auch, wie Mundart ganz einfach und schnörkellos für
Humor und Witz als literarischem Gestaltungsmittel benutzt werden kann
und damit eine unvergleichliche Sprachklang entfaltet.
Duu mischd
Duu mischd Nää, isch misch nidd! De mischd awwer mische! De mischd schneller mische! Mischd!! De mischd schunn gemischd hann! De mischd besser mische! Duu muschd misch mische lehre! Hasch duu die Mischdkaarde dòò gemischd? Sooe Mischd! Jedds misch isch!
Dr. Edith Braun