//

die Bosener Gruppe

Seelenmassage in Mundart

Rückblick auf die Sendefolge „Òòmends schbääd“ von Georg Fox

Georg Fox
Georg Fox

Der SR veröffentlicht jetzt in seinem Archiv für „Fundstücke“ einen Rückblick auf die Sendefolge „Òòmends schbääd“ von Georg Fox.

Ein Rekord dürfte es sein, was der saarländische Autor Georg Fox mit seiner Mundart-Reihe aufgestellt hat: Zwischen Oktober 1996 und Februar 2003 sendete SR3 Saarlandwelle über 330 seiner „saarländischen Nachtgedanken“. Sie liefen abends spät. Nein, „Òòmends schbääd“ – um es in SaarbriggerBladd se saan. Die rheinfränkische Mundart ist neben dem Moselfränkischen eine der beiden Dialektfamilien der saarländischen Heimat –also dort, wo zu leben für Fox „ein Glück“ ist.

Es war kein Zufall, dass Fox und SR3 Saarlandwelle zueinander fanden. Der Autor hatte beim Mundartwettbewerb mehrere Preise für seine Gedichte erhalten, die unsere Mundart in ein literarisches Kleid verpackten. SR 3 versprach seinen Hörerinnen und Hörern, dass sie auf dieser Welle „Hören, was ein Land fühlt.“ Und Fox ist – in bester Gesellschaft mit Johann Wolfgang von Goethe – davon überzeugt, dass der Dialekt einer Region „das Element ist, in welchem die Seele ihren Atem schöpft“.

Eine „Seelenmassage“, so Fox, sei die Mundart. Und für die gab es seit dem Sendebeginn der Saarlandwelle 1980 mehr Sendeplätze als zuvor. Das war eine große Chance für die Pflege der Mundart im Radio – und zugleich eine sehr willkommene für die saarländischen Mundart-Autorinnen und -Autoren.

Nachhören kann man im Internet in dem neuen SR-Beitrag auch demnächst zwei Folgen der Nachtgedanken unter dem Internet-Zugang des Saarländischen Rundfunks: „SR.de: Archiv Fundstücke“. Inzwischen wurden auch zwei Hörbuch-CDs dieser Nachtgedankenfolge veröffentlicht. Fox hatte zwischen 2014 und 2017 die Texte neu eingesprochen und der Verleger ließ dazu jeweils thematische passende Melodien komponieren. Das war sehr aufwändig gewesen, hat sich aber im Endeffekt gelohnt: Entstanden ist eine neue Wertigkeit der Nachtgedanken, über die man auch auf der Homepage im Internet lesen kann: „www.nachtgedanken-saarland.de“.